Aufstellungsarbeit
Aufstellungsarbeit
In Deutschland durch Bert Hellinger bekannt gemacht und von vielen Therapeuten erweitert oder abgewandelt bietet das Familienstellen die einzigartige Möglichkeit, Spannungen und Konflikte innerhalb der eigenen Person, einer Familie, einer Partnerschaft, aber auch in der Schule und am Arbeitsplatz aufzudecken und zu lösen; Konflikte, deren Bedeutung und Tragweite der Verstand oft nicht erfassen kann. Die Methode kann in Einzelsitzungen oder in Gruppen angewandt werden.
Das Ziel einer Aufstellung
Bei einer Aufstellung zeigen sich häufig unbewusste Konflikte oder schwere Schicksale der Herkunftsfamilie, aber auch die negativen inneren Einstellungen zu Männern und Frauen. Kinder, egal welchen Alters, übernehmen oft aus Liebe die Last dieses Schicksals und hindern sich dadurch unbewusst selbst daran, ein erfülltes Leben zu führen. Ziel ist es, dieses aufzudecken, bei dem zu lassen, zu dem es gehört und einen guten Platz in der Familie zu finden.
Der Ablauf in Einzelsitzungen
Statt der Stellvertreter werden in meiner Praxis Matten in den Raum gelegt, andere Therapeuten arbeiten mit Figuren auf einem Brett, oder mit Stühlen.
Auch hierdurch ergibt sich ein Bild, dass dem Klienten/der Klientin aufzeigt, wie Sie sich in ihrer Familie (Partnerschaft, Abteilung, …) sehen. Er/Sie können sich dann abwechselnd auf die Matten stellen und nachempfinden, wie es dem jeweiligen Mitglied seiner Familie (dem Partner, der Abteilung, …) auch mit einem selber geht.
Der Ablauf in Gruppen
Es gibt den Therapeuten oder Leiter, den Klienten/ die Klientin mit einem Anliegen, und Interessierte, die entweder nur zuschauen oder sich als Stellvertreter zur Verfügung stellen.
Der Klient/ die Klientin berichten von ihren Problem, z. B. mit deren Herkunftsfamilie. Der Leiter bittet dann den Klienten/ die Klientin die seiner Meinung nach für die Lösung notwendigen Mitglieder dieser Herkunftsfamilie aus den zur Verfügung stehen Stellvertretern auszusuchen und seinem inneren Bild entsprechend in den Raum zu stellen. Auch für den Klienten/ die Klientin selbst wird zunächst ein Stellvertreter ausgesucht.
Die Stellvertreter fühlen sich in ihre Rolle und werden nach einander befragt, was sie an dem jeweiligen Platz wahrnehmen. Allein dadurch ergeben sich schon für den Klienten/ der Klientin die ersten Erkenntnisse und es kann nun daran gearbeitet werden, die Ursache für diese Entwicklung zu suchen und eine Lösung zu finden.
Preise für Einzelsitzungen
- 90,- € pro Stunde* für Erwachsene
- 70,- € pro Stunde* für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
* Bitte rechnen Sie mit einer Sitzungsdauer von ca. 1,5 Stunden
Preise in Gruppen
- 120,- € für die eigene Aufstellung in der Gruppe
- 25,- € für die Teilnahme als Stellvertreter
Stellvertreter können von einer Aufstellung ebenso profitieren, Anregungen oder Lösungsmöglichkeiten für eigene Themen mitnehmen oder Mut fassen, sich in einer Aufstellung einem eigenen Thema zu stellen.
Mehr zum Thema Familenaufstellungen
Virginia Satir, oft auch als Mutter der Familientherapie bezeichnet, hat die Methode der Systemischen Familientherapie entwickelt. Familienstellen nach Virginia Satir gehört zu den Interventionen der Systemischen Psychotherapie und richtet sich nach deren nachvollziehbaren Gesetzen. Nicht nur Störungen oder Irritationen im Familiensystem, sondern auch als unvollkommen erlebte Eigenschaften, Persönlichkeitsanteile und Verhaltensmuster können damit bewußt gemacht und verändert werden.
Bert Hellinger lernte die Familienrekonstruktion bei Virgina Satir kennen und entwickelte sie weiter, das heutige Familienstellen.
Je nach Aufgabenstellung liegt der Schwerpunkt auf Verstehen und Erkenntnisgewinn (Diagnostik), Entwicklung und Lösung, oder Heilung und Therapie. Familienstellen kann genauso freudig und leicht, wie auch tragisch und schmerzhaft, oder im Wechsel erlebt werden.
Die Systemische Familientherapie geht davon aus, dass bei den Mitgliedern einer Familie und in der Familie als Ganzes »Selbstheilungskräfte« vorhanden sind, die in der Therapie mobilisiert werden können. Somit wird es der Familie möglich, einen Großteil ihrer Probleme ohne beständige therapeutische Unterstützung zu lösen.
Hellinger hat im Laufe seiner Arbeit mit Familien 3 Grundprinzipien herausgearbeitet, die wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit geworden sind:
Ordnung, Bindung und Ausgleich
Es gibt in Familiensystemen eine Ordnung, die, wenn sie, unbewusst, nicht eingehalten wird, zu Störungen im ganzen System führen kann. So kommt es in Familien zu Streitigkeiten und Trennungen. Ein Beispiel für die Ordnung ist, dass der Ältere in der Reihe vor dem Jüngeren steht.
Wenn eine oder mehrere Personen in einem Familiensystem Opfer eines Verbrechens oder gar Verbrecher selber sind oder waren und dieser Personen nicht gedacht wurde, ihr Unrecht verdrängt oder totgeschwiegen wurde, so wird es in dem Familiensystem ein oder mehrere Kinder, je nach eigner Dynamik, geben, die für Ausgleich dieses Unrechts sorgen, in dem sie ein ähnliches Schicksal erleiden oder Verbrechen begehen. Dies gilt auch für Ereignisse, die nicht strafrechtlich verfolgt werden, wie Scheidungen, Erbschaftsstreitigkeiten,…
Diese Dynamiken laufen in der Regel unbewusst ab und können mit Hilfe einer Familienaufstellung sichtbar gemacht und im besten Fall gelöst werden. Die Prinzipien lassen sich auch auf andere Systeme übertragen, wie z.B. auf Firmen, Gruppen, Teams, und so hat sich daraus die Organisationsaufstellung entwickelt. (siehe unten)
- Wichtig für eine Aufstellung ist das klare Anliegen des Klienten/ der Klientin
- Ein Klient/ Klientin kann immer nur für sich selber eine Aufstellung machen lassen, bzw. für die ihm anvertraute Abteilung, nicht aber von anderen Personen. Ausnahme sind die eigenen Kinder, wenn der andere Elternteil damit einverstanden ist
- Nach Klärung des Anliegens wählt der Klient/ die Klientin bei einer Gruppenarbeit aus den Gruppenmitgliedern Personen (Stellvertreter) für die vorher festgelegten Positionen aus, bei einer Einzelarbeit gibt es hierfür Matten, Zettel, Pappen, etc.
- Die ausgewählten Personen werden nach dem inneren Bild des Klienten/ der Klientin in den Raum gestellt
- Dadurch ergibt sich ein Bild, was in der Regel schon einiges aussagen kann
- Die Stellvertreter werden nun befragt, wie es ihnen in der entsprechenden Position geht und so entwickelt sich langsam die Aufstellung
- Ziel ist es, ein Lösungsbild zu erhalten, in dem sich alle aufgestellten Personen und vor allem der Klient/ die Klientin gut fühlen
Wir sind in ein Familiensystem hineingeboren worden und somit für unsere Lebenszeit mit diesem System verbunden, egal, wie die äußeren Gegebenheiten sich entwickeln. Dies gilt z.B. für Adoptivkinder, oder wenn Menschen sich bewusst von ihrer Familie abwenden.